Dank unermüdlicher Nachforschungen durch Michael Aschenbrenner, ehemals Bauer in Eppenhof (* 16.8.1922 + 2.9.1996), für die wir ihm sehr zu Dank verpflichtet sind, können wir die Haus- und Familiengeschichte bis ins 17. bzw. 15. Jahrhundert zurück aufzeigen.
Das heutige Gasthaus Aschenbrenner war einst der Sitz des „Hungerhofes“, eines ¾ Hofes. Michael Aschenbrenner hat als Hofbesitzer bis in das 17. Jahrhundert zurück ermittelt:
Um 1660 Peter und Anna Hunger
23.3.1687 Georg und Walburga Hunger
13.1.1729 Peter und Anna Maria Hunger, geb. Spanl aus Hutting
29.1.1760 Johann Adam und Walburga Hunger, geb. Haimerl aus Willetstetten
25.08.1780 Lorenz Kerscher aus Trasching. Er heiratete Elisabeth Hunger, das einzige Kind der Vorbesitzer.
27.8.1817 Peter und Theresia Kerscher, geb. Dengler aus Völling
28.7.1848 Martin und Anna Maria Kerscher, geb. Dengler aus Könnersdorf
25.9.1884 Georg Pregler aus Wulting. Er heiratet Katharina, geb. am 1.8.1864, das jüngste Kind der Vorbesitzer.
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Georg und Katharina Pregler waren die letzten Eigentümer des Hungerhofes, die jeweils durch Übergabe zu ihrem Besitz kamen.
Martin Kerscher übernahm von seinem Vater den Hof mit 141 Tagwerk oder 48 Hektar Grund um 3.900 Gulden. Es war seinerzeit mit Abstand der größte Hof in Zimmering. Er erwarb am 27.3.1857 noch 1 Tagwerk hinzu, begann aber kurz darauf (4.6.1957) mit dem Verkauf von Grundstücken an Hofbesitzer in Zimmering und Klessing sowie an die Expositur Trasching. Bis 1868 verkaufte er 11 Hektar. Von 1881 bis zur Übergabe im Jahre 1884 verkaufte er weiteren Grundbesitz, so dass er von übernommenen 48 Hektaren nur mehr 35 Hektar übergeben konnte. Hinzu kam der Besitz in den Steuergemeinden Beucherling und Trasching. Aus der Urkunde über den Verkauf des Gesamtanwesens im Jahre 1894 geht hervor, dass es sich dabei um den Perlbach oder Vormitternachtsbach ab der Gemeindegrenze der ehemaligen Gemeinde Au bei Löffelmühle bis zur Einmündung in den Regen handelte – Fläche: 6 ha. Georg und Katharina Pregler übernahmen um 17.142.- Mark und damit relativ teuer. Sie bauten 1886 ein Ausnahmhaus an (es wurde 1907 abgebrochen), erneuerten 1891 eine Remise (Schuppen) und bauten eine Wagenremise hinzu. Das Anwesen ist im Grundsteuerkatataster zum Ende des II. Quartals 1892 wie folgt beschrieben: Wohnhaus mit Stall und Schupfe, Stadel, Wagenremise, Holzremise und Hofraum.
Am 26.6.1894 verkauften die Eheleute Pregler den gesamten Besitz in der Steuergemeinde Zimmering (35 ha) zuzüglich des Perlbaches an 2 Kaufmänner aus München für 34.000.- Mark. Innerhalb von 6 Wochen zertrümmerten die Erwerber den Hof. Sie verkauften – vorwiegend an Hofbesitzer in Zimmering – knapp 26 Hektar und erzielten dafür 35.000.- Mark. Die Bachgrundstücke erwarb Josef Kerscher, Steinhof, um 100 Mark, der sie 1925/26 an Johann Niklas, Geresdorf und Max Schinner, Roding, weiterverkaufte.
Am 3. August 1894 erwarb Josef Aschenbrenner, Zimmering 3, der Ururgroßvater des heutigen Besitzers von Zimmering Hs.Nr. 10 (jetzt 103), den Restkomplex (9,6 ha) einschließlich der Hofstelle für 7.600.- Mark. Dies ist der Beginn der Ära Aschenbrenner auf dem ehemaligen Hungerhof.